Der Kinderfilm in Deutschland könnte viel besser sein

Zur Stärkung des Kinderfilms in Deutschland wurden in den letzten Jahren viele Anstrengungen unternommen. Obwohl es immer mehr Kinderfilme in die Top-Listen der Kinocharts schaffen, erreichen viele internationale Produktionen in Deutschland aber ihr Zielpublikum nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten. Auch die Sendeplätze im Fernsehen sind knapp bemessen. Wie sich diese unbefriedigende Situation verbessern lässt, diskutierten im vergangenen Jahr gleich mehrere Veranstaltungen zur Situation des Kinderfilms in Deutschland. Deutliche Struktur- und Kommunikationsprobleme in allen Bereichen wurden dabei festgestellt. Auch die Presse kam nicht ungeschoren davon, zumal ihr (mit Ausnahme der Kinder und Jugendfilm Korrespondenz KJK als Deutschlands einziger Fachpublikation) eine oft pauschale Ignoranz gegenüber dem Kinderfilm unterstellt wurde. Einige engagierte Publikationen konnten in ihrem Bemühen, den wichtigen Stellenwert des Kinderfilms ins öffentliche Bewusstsein zu heben, nur punktuell Akzente setzen, die schnell wieder verpufften. Im Vorfeld der Novellierung des Filmförderungsgesetzes setzen daher einige ausgewählte Publikationen in einer gemeinsamen Aktion einen erneuten deutlichen Akzent auf das Thema „Kinderfilm“, der sich gerne weitere Zeitschriften und Zeitungen anschließen können.

Den Auftakt machte epd Film in seiner Januarausgabe, in der Katrin Hoffmann untersucht, ob der deutsche Kinder- und Jugendfilm in einer Krise steckt, und Margret Albers für die Vielfalt des Kinderfilms plädiert. Der film-dienst folgt in Ausgabe 2/12 mit weiteren Plädoyers zur dringend erforderlichen Veränderung eingeschliffener Denkmuster im unmittelbaren Bereich des Kinderfilms, aber auch beim Jugendmedienschutz und mit Beiträgen von Klaus-Dieter Felsmann, Christian Exner, Reinhold T. Schöffel und Holger Twele sowie einem Interview mit der Produzentin Uschi Reich. Den Abschluss bildet Ende Januar die neue Ausgabe der Kinder- und Jugendfilm Korrespondenz mit einem Sonderteil, in dem neben Stellungnahmen der Regisseure Arend Agthe und Bernd Sahling sowie eines Interviews mit Alfred Holighaus zur Relevanz des Kinderfilms beim Deutschen Filmpreis in Gesprächen mit Manfred Hobsch auch Politiker selbst zu Wort kommen: Bernd Neumann, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Angelika Krüger-Leißner, die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien des Bundestages und filmpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion sowie Claudia Roth, Bündnis 90 / Die Grünen, Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien des Bundestages.

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