Die britisch-norwegische Koproduktion „A History Of The World According To Getty Images“ (UK/NO 2022) hat die 13. GROSSE KLAPPE gewonnen. Der Europäische Filmpreis für politischen Kinder- und Jugenddokumentarfilm wird von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gestiftet und ist mit 5.000 Euro dotiert. Über die Vergabe entschied die elfköpfige doxs!-Jugendjury in Duisburg. Für die Jugendjury ist der Film ein „Akt der Rebellion“. Dadurch, dass Richard Misek mit „A History Of The World According To Getty Images“ eine Vielzahl von Archivbildern hinter der Paywall von Getty Images hervorholt und so für die Öffentlichkeit sichtbar macht, gelinge ihm ein „Geniestreich“ gegenüber der „kapitalistischen Geldgier“ solcher Unternehmen. Auch formal überzeugte der Film die Juror*innen. In seiner „grafisch reduzierten Ästhetik“ beschränke er sich ausschließlich auf die Präsentation der alten Archivaufnahmen und verzichte auf eine künstlerische Überhöhung des Themas.
Der vom europäischen Verband für Kinder- und Jugendfilm (ECFA) ausgelobte Preis für den besten europäischen Kinderdokumentarfilm geht in diesem Jahr an „Actually Literally Arm in Arm“ (DE 2022) von Natalie Fischer. Der Film begleitet fünf Freundinnen in Berlin, die sich an der Schwelle zwischen Kind- und Erwachsensein befinden. Zusammen gleiten sie durch die Großstadt und setzen sich mit den Herausforderungen der Gegenwart auseinander. Es sei nicht einfach, in „diesen komplizierten Zeiten“ aufzuwachsen, schreibt die Jury in ihrer Begründung. „Junge Menschen werden ständig mit Erwartungen an ihren Körper, ihr Verhalten und ihre Beziehungen konfrontiert.“ Obwohl das Leben der Protagonistinnen vordergründig unspektakulär sei, gelinge es Regisseurin Natalie Fischer durch ihre Nähe zu den jungen Frauen, in der „Alltäglichkeit etwas Außergewöhnliches“ entstehen zu lassen.
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