FSK-Studie „Medienkompetenz und Jugendschutz IV“

Anhand des Science Fiction Blockbusters „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“, des Neonazi-Dramas „Kriegerin“, der Tragikomödie „Dirty Girl“ und des Superhelden-Films „Chronicle – Wozu bist du fähig?“, die alle eine FSK Freigabe ab 12 Jahren erhalten haben, untersuchte die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft mit wissenschaftlicher Begleitung durch den Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Grimm von der Universität Wien, wie diese Filme auf Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren wirken. Die mit 517 beteiligten Schülerinnen und Schülern – mit etwa 75 Prozent Gymnasiasten – bis dato umfangreichste Untersuchung zur Wirkung von Kinofilmen wurde von der FSK in Kooperation mit dem Jugendministerium Rheinland-Pfalz durchgeführt und ist nun mitsamt einer DVD in der gut lesbaren 84-seitigen Broschüre „Medienkompetenz und Jugendschutz IV“ veröffentlicht worden.
„Die seit 2003 laufende Studienreihe, an der inzwischen 1.700 Mädchen und Jungen aller Schularten und unterschiedlichen Alters teilgenommen haben, begleitet die tägliche Prüfarbeit in den FSK-Ausschüssen. Denn nicht nur die filmischen Inhalte ändern sich, sondern auch die Kompetenzen von Heranwachsenden“, so Birgit Goehlnich, Ständiger Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden bei der FSK. Schade nur, dass sich diese Erkenntnis bisher nicht auch auf eine neue Differenzierung der seit den 1950er-Jahren geltenden Altersfreigaben ausgewirkt hat, was in der ansonsten bestens abgesicherten und aufbereiteten Broschüre aber kein Thema war.
Die Studie belegt immerhin empirisch messbar und gut abgesichert endlich einmal das, was zum täglichen Erfahrungsschatz vieler Filmpädagogen gehört: Filme haben für die betreffende Altersgruppe eine „herausragende identitätsstiftende Wirkung“. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung, dienen dem Abbau von Vorurteilen, der Flexibilisierung der Geschlechtsrolleninterpretation sowie der „alle Gruppen umgreifenden kosmopolitischen Überformung jeglicher Gruppenidentität“.
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www.medienkompetenz-jugendschutz.de
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