Gewinnerfilme 29. Schlingel-Festival

Im 29. Jahr seines Bestehens konnte das zweitwichtigste deutsche Festival für Kinder und junge Menschen nach der Sektion Generation der Berlinale, das allein schon durch die Quantität der aufgeführten Filme sogar an erster Stelle steht, wieder mit zahlreichen (Erst-)Aufführungen überzeugen, von denen viele sonst gar nicht in Deutschland zu sehen gewesen wären.
Der Europäische Kinderfilmpreis, der diesmal zugleich der Preis der deutschen Kinderjury ist, ging an den polnischen Film „Lampo – Ein Vierbeiner auf Reisen“ von Magdalena Nie?. Die Geschichte um ein herzkrankes Mädchen und ihren vierbeinigen Freund, einem weißen Schäferhund. Der gerne mit der Eisenbahn unterwegs ist, kam bei den Kindern jedenfalls sehr gut an, zumal der Zusammenhalt in der in einfachen Verhältnissen lebenden Familie geradezu überlebensnotwendig ist.
Auch der kanadische Film „Miss Pantoffel“ von Yan Lanouette Turgeon erhielt zwei Preise von unabhängigen Jurys. Marguerite Laurence wurde als beste Kinderdarstellerin ausgezeichnet. Schließlich muss sie als Waisenkind mit ihrem fremden Onkel zurechtkommen, einem Komponisten von Opern, der an einer schweren sozialen Phobie erkrankt ist und sich kaum noch aus seiner Wohnung traut. Zugleich erhielt der anrührende Film den Preis des Club of Festivals im Bereich Kind, der von internationalen Kinderfilm-Festivalleiter*innen vergeben wird.
Im Bereich Junior zeichnete dieser weltweit einmalige Zusammenschluss den Stoptrick-Animationsfilm „Leben XXL“ von Kristina Dufková aus (Tschechische Republik, Slowakei, Frankreich), der sich an einen mutigen, originellen und positiven Umgang mit dem Thema Fettleibigkeit heranwagte. Die deutsche Juniorjury entschied sich dagegen für den britischen Abenteuerfilm „Robin and the Hoods“, in dem zwei verfeindete Kinderbanden, die in ihrer Freizeit beziehungsweise mit Hilfe ihrer Fantasie mittelalterliche Kämpfe austragen, sich gemeinsam gegen eine skrupelloseMaklerin zur Wehr setzen, die ihren Wald und ihren Spielplatz dem Boden gleichmachen möchte.
Der Preis der Fachjury Spielfilm International ging an die niederländisch-lettische Koproduktion „Das Buch von allem“ von Ineke Houtman, der zurück blendet in die 1960er-Jahre und von religiösem Fanatismus, Gewalt in der Familie und der positiven Kraft des Glaubens und der Liebe handelt. Weitere der insgesamt 19 Preise siehe Website des Festivals:
https://www.ff-schlingel.de