Die Mitglieder der Kinderjury Generation Kplus vergaben den Gläsernen Bär an den kanadischen Film „Les rois Mongols” (Hand auf’s Herz) von Luc Picard. Vier Kinder aus einer mittellosen Familie „kidnappen“ die Großmutter eines einflussreichen Politikers, um endlich das zu bekommen, was die Erwachsenen ihnen bisher versagt haben. Dieser mit viel Humor und Liebe erzählte Film lag der Kinderjury „besonders am Herzen“, denn sie konnte sehr in die Geschichte dieser Kinder eintauchen. Eine Lobende Erwähnung ging an „Supa Modo“ von Likarion Wainaina, eine mit deutscher Beteiligung in Kenia entstandene Produktion, die „auf rührende und packende Weise“ die Geschichte eines todkranken Mädchens erzählt, das sich als Superheldin fühlt, obwohl sie weiß, dass sie bald sterben wird. „Mit überzeugendem Schauspiel und einer abwechslungsreichen Filmkulisse zeigt der Film, wie die Fantasie des Mädchens und die Menschlichkeit und Willenskraft des gesamten Dorfes die letzten Monate ihres Lebens zu etwas Besonderem machen.“
Auch die Internationale Jury entschied sich bei ihrem Großen Preis, gestiftet vom Deutschen Kinderhilfswerk, für einen Film, in dem es um das Sterben und den Tod geht, hier allerdings vor dem Hintergrund der hierzulande weitgehend unbekannten indonesischen Kultur. „Sekala Niskala“ (Sichtbar und unsichtbar) von Kamila Andini ist ein poetisches Märchen über ein Mädchen, deren Zwillingsbruder im Krankenhaus liegt und bald sterben wird. Tänzerisch und in vielerlei Verkleidungen nimmt sie langsam Abschied von ihrem Bruder. Die Lobende Erwähnung ging an „Allons enfants“ (Cléo & Paul) von Stéphane Demoustier. Ganz aus der Perspektive eines dreieinhalbjährigen Mädchens in Paris zeigt der Film sehr realistisch, dass sich Kinder schon diesem Alter manchmal zu helfen wissen, selbst wenn sie „verloren“ gehen und bis auf eine junge Frau kein einziger Erwachsener ihnen hilfreich zur Seite steht.
Weitere Preisträger, insbesondere die Gewinner der Kurzfilme siehe unter:
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