Der vom europäischen Verband für Kinder- und Jugendfilm (ECFA) ausgelobte Preis für den besten europäischen Kinderdokumentarfilm geht in diesem Jahr an „Zo dood als een pier / Tot wie ein Dodo“ (NL 2024) von Sara Kolster. Der Film begleitet eine Schulklasse in Amsterdam, die mit dem Tod einer ihrer Lehrerinnen fertig werden muss. In Gesprächen teilen die Schüler*innen ihre Gefühle und Gedanken und spenden sich gegenseitig Trost – im Schulgarten erleben sie den Zyklus des Wachsens und Vergehens. Der ECFA Documentary Award würdigt seit 2016 inhaltlich und ästhetisch hochwertige dokumentarische Produktionen für Kinder und wurde dieses Jahr zum siebten Mal in Duisburg verliehen.
Die GROSSE KLAPPE geht an „Moja siostra / Meine Schwester“ (PL 2023) von Mariusz Rusi?ski. Dieser Europäische Filmpreis für politischen Kinder- und Jugenddokumentarfilm wird von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gestiftet. Mit seinem Film fängt der polnische Regisseur die toxischen Dynamiken innerhalb seiner Familie ein. Seine Schwester Zuzia vermisst in ihrem Elternhaus Halt und Anerkennung und nimmt Drogen – die Eltern sind überfordert mit der Situation und überziehen sich gegenseitig mit Vorwürfen. Als der Filmemacher von seiner Schwester mit seiner Position als passiver Beobachter konfrontiert wird, wechselt er auf die andere Seite der Kamera und wird als aktiver Part des Konflikts sichtbar.
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