Beim 20. Internationalen Filmfestival für Kinder und junges Publikum in Chemnitz waren 156 Produktionen aus 46 Ländern zu sehen. Insgesamt 14 Preise im Wert von rund 57.000 Euro wurden vergeben. Die 18-köpfige Europäische Kinderjury neun verschiedener Nationalitäten verlieh den Europäischen Kinderfilmpreis der sächsischen Kunstministerin für den besten Kinderfilm an den ungarischen Film „Pfote“ von Róbert Adrian Pejó, in dem ein Facharbeiter in seiner Freizeit einen Hund zum Spürhund ausbildet, der später dabei hilft, zahlreiche Opfer und Verschüttete zu retten. Der „DIAMANT“, ein Fahrrad der Diamant-Fahrradwerke Hartmannsdorf für den besten Kinderdarsteller ging an Félix Bossuet in dem französischen Film „Sebastian und die Feuerretter“ von Christian Duguay.
Die fünfköpfige Fachjury Spielfilm International verlieh den Sonderpreis des MDR an die belgisch/französische Koproduktion „Zugvögel“ von Olivier Ringer mit der Begründung: „Der Film zeichnet sich durch eine starke Bildsprache aus. Ein Mädchen, das nicht laufen kann, übernimmt Verantwortung für eine kleine Ente, die nicht schwimmen kann. Der sensibel erzählte Konflikt zwischen Margaux mit ihrem Anspruch auf ein selbstbestimmtes Leben und ihren sie überbehütenden Eltern wird auf wunderbare Weise durch die Rettungsaktion der beiden Freundinnen für das hilflose Entenküken gelöst. Der Film spart auch Konflikte der beiden Mädchen untereinander nicht aus und zeigt die Beschwerlichkeit des Lebens mit Behinderung in einer nicht barrierefreien Welt. Die Themen Inklusion und Tierschutz werden ohne erhobenen Zeigefinger und auf hohem künstlerischem Niveau erzählt. Besonders hervorzuheben ist die Leistung der beiden Hauptdarstellerinnen, die von Regisseur Olivier Ringer sensibel geführt wurden. Ein Roadmovie der besonderen Art und damit ein besonderer Kinderfilm für die ganze Familie.“
Produzent Yves Ringer mit Hauptdarstellerin Clarisse Djuroski („Zugvögel“)
Im Juniorfilmwettbewerb ging der erstmals zusammengelegte Hauptpreis der Stadt Chemnitz und der Sächsischen Landesmedienanstalt an die deutsch-serbische Koproduktion „Enklave“ von Goran Radovanovi?, in dem ein Junge aus einer serbischen Enklave mitten im albanischen Kosovo zu (über-)leben versucht. Der von einer siebenköpfige Jugendjury verliehene Jugendfilmpreis den besten Jugendfilm ging an „Young Tiger“ von Cyprien Vial, in dem sich ein minderjähriger Migrant aus dem Punjab ein neues Leben in Frankreich aufbauen möchte, dann aber zum Schwarzarbeiter und Schmuggler gezwungen wird. Weitere Preisträger sind der Website des Festivals zu entnehmen.
www.ff-schlingel.de